Brygida Ochaim
freischaffende Choreographin, Tänzerin, Autorin und Kuratorin.
In ihrer künstlerischen Tätigkeit überschreitet sie immer wieder die konventionellen Grenzen ihrer Disziplin und entwickelt Bezüge zu Film, Video und Performance.
Über ihre Mitwirkung in Experimentalfilmen von Volker Koch (Windows 1976, Union Square 1979) und die Bekanntschaft mit der Schauspielerin Carla Aulaulu kam sie zum Tanz und schließlich ins Tanzprojekt München von Birgitta Trommler und Angela Dauber. Seit 1988 ist sie mit Soloauftritten und Performances bei internationalen Tanzfestivals und Kunstinstitutionen zu Gast. Einer der Schwerpunkte zu Beginn ihrer Arbeit ist die Auseinandersetzung mit der Jugendstilikone und Medienkunstpionierin Loïe Fuller, deren Tänze sie im Kontext bildender Kunst mit Installationen von Dan Graham, Christian Boltanski und dem Lichtkonzept von Judith Barry in Frankreich erstmals 1988 wiederinszeniert. Aufzeichnungen davon wurden in Ausstellungen wie Okkultismus und Avantgarde (Schirn Kunsthalle Frankfurt, 1995) oder Drapé (Musée des Beaux-Arts de Lyon, 2019) gezeigt. Mit Gabriele Brandstetter veröffentlicht sie die erste Fuller Monografie. Zudem wirkte sie maßgeblich an der ersten Loïe Fuller Ausstellung in Europa mit (Museum Villa Stuck, München 1995). Sie konzipiert Tanzfilmprogramme u.a. für das Filmmuseum München, das DANCE Festival 2002 oder die BallettFestwoche des Bayerischen Staatsballetts München 2015.
Ihre Expertise im Tanz wie auch im Bereich der bildenden Kunst finden Eingang in Ausstellungen wie Der Absolute Tanz – Tänzerinnen der Weimarer Republik im Georg Kolbe Museum Berlin 2021, Global Groove – Kunst, Tanz, Performance und Protest im Museum Folkwang, Essen 2021 oder Hypnogirl 23 von Dominique Gonzalez-Foerster im Museum Villa Stuck, München 2023 im Rahmen des DANCE Festivals.
Parallel zu ihrer tänzerischen Arbeit recherchiert sie zur Geschichte des modernen Tanzes und seiner wichtigen, oft vergessenen Akteure. Ergebnisse und Materialien veröffentlicht sie in Publikationen und Vorträgen. Ihre Essays und Rezensionen über Tanz sowie tanzrelevante Themen erscheinen in Fach- und Kunstzeitschriften.
Brygdia Ochaim ist Mitinitiatorin der digitalen Archivplattform Munich Dance Histories zur Geschichte des freien Tanzes in München von 1900 bis heute und damit verbundenen partizipativen Projekten. Ihr eigenes analoges Archiv besteht seit Ende der 1970er Jahre. Ihre tanzhistorische Expertise ist in den Bereichen Film und bildende Kunst gefragt.
Solos und Performances (Auswahl)
2024 | Irma Vep
Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen
2019 | Natura Morte
Galerie FOE 156, München-Oberföhring
2018 | PLAY/DISPLAY
Vonform, München
2015 | Teppich Stück
Galerie der Künstler, München
2013 | Shapes
Atelier Konstantin Rüchardt, München
2013 | Songs
Atelier Konstantin Rüchardt, München
2006 | Carte Blanche
in der Ausstellung ‘Lost Silencio’,
Rathausgalerie, München
2002/2005 | Der Schrank
Ateliergemeinschaft Bermuda, Karlsfeld, Galerie der Künstler, München
2001 | HAL, Kunstbau/Städt. Galerie
im Lenbachhaus München
2001 | Cinque minuti
Performance zur Eröffnung des Lichtwerks ›opéra-couleur‹ von Dietmar Tanterl, Patent- und Markenamt, München
1993 | Irma Vep/Schwarze Paroxysmen
in der Ausstellung von Anna Tretter, Heidelberger Kunstverein
1990–2007 | Loïe Fuller – Danse des Couleurs II
4. Biennale Internationale de la Danse de Lyon, Théâtre des Célestins, Lyon
1988 | Loïe Fuller – Danse des Couleurs I
UA beim Theaterfestival Nouvelles Scènes, Le Consortium/Dijon und 3. Biennale Internationale de la Danse de Lyon, Villa Gillet/FRAC Rhône-Alpes, Villeurbanne
1988 | Emboîter
Gallus Theater, Frankfurt
Mitwirkungen (Auswahl)
2021 | What Is the City but the People
Münchner Kammerspiele, am Königsplatz
2016 | Die unmögliche Enzyklopädie Nr. 37: Die Wilden
Museum Fünf Kontinente München
2014 | Verhaltet Euch ruhig
Muffatwerk im Rahmen des, Münchner Tanz- und Theaterfestival Rodeo
2014 | Preparatory Notes for a Chicago Comedy
Museum Dahlem – Staatliche Museen zu Berlin
1997 | Vexations Cologne ’97
Tanzprojekte Köln
1996 | Les Sortilèges – im Bann des Zaubers
Theater im Marstall, München
1995 | Vasque-Fontaine: Partition Nord
Ausstellung Cinq&fünf, Kunstverein
Villa Streccius, Landau
1995 | Dîner-Dansé des ‚Petits-Objets-de-Luxe’
Galerie Anne de Villepoix, Paris
1994 | Die Winterreise
UA in der Opéra Comique, Paris; Hebbel Theater Berlin
Filme (Auswahl)
2009 | Hamlet oder die Verwandlung
anlässlich der Ausstellung »schön«, 30 Jahre Kunst in der Rathausgalerie, München
2008 | Der letzte Schnaps – eine Kriminalkomödie mit Künstlern und Kunstkritikern aus München
1999 | Belphégor, Videofilm
1996 | Rien ne va plus (Das Leben ist ein Spiel), Frankreich, Film
1995 | Die Gebrüder Skladanovsky – Das Wintergarten-Programm, BRD, Film
1991 | Fragmente, Videotanzproduktion
Präsentation beim 4ème Grand Prix International Video Danse
1987 | Ein öffentliches Bad für Münster
Film zur Skulptur Projekte Ausstellung, Münster
1984 | Sehnsucht, Video
1976 | Windows, BRD, Film
Ausstellungen (Auswahl)
2023 | Hypnogirl 23 – eine holographische Illusion von Dominique Gonzalez-Foerster
Munich Dance Histories, DANCE Festival und Museum Villa Stuck, München
2021 | Global Groove – Kunst, Tanz, Performance und Protest
Museum Folkwang Essen
2021 | Der absolute Tanz – Tänzerinnen der Weimarer Republik
Georg Kolbe Museum Berlin
2016 | Auguste Rodin und Madame Hanako
Georg Kolbe Museum, Berlin
2000 | Franz von Stuck und der Tanz
Museum Geburtshaus Franz von Stuck Tettenweis
1998/99 | Varieté-Tänzerinnen um 1900, Ausstellung
Deutsches Theatermuseum, München
1995 | Loïe Fuller – Getanzter Jugendstil
Museum Villa Stuck, München
Ausstellungen (mit eigenen Exponaten)
2017 | Tanz in München – Archiv in Bewegung
Foyer Carl-Orff-Saal, Gasteig München
2014 | Escenarios del cuerpo. La metamorfosis de Loïe Fuller
Museum La Casa Encendida, Madrid
2011 | Videobaum, Kunstfestspiele
Herrenhausen, Hannover
2007 | Plac Wolnosci, Video
Ausstellung La Boum III, Galerie Entropia Wroclaw
1998 | Unknown Famous, Postkartenprojekt/Edition mit Rodney Graham, Galerie Rüdiger Schöttle, München; Johnen & Schöttle, Köln
1994 | Funtaine im Rahmen der Ausstellung, ‚Le Jardin des Senteurs’, Villa Pams, Musée de Collioure
1992 | Loïe Fuller – Danse des Couleurs
Ausstellung, Lecture, Videopräsentation
Galerie Condé, Goethe-Institut, Paris