Ausstellungen

Ihre Kenntnisse im modernen und zeitgenössischen Tanz wie auch im Bereich der bildenden Kunst finden seit 1995 Eingang in einer Reihe von Ausstellungen in Museen und Kunstinstitutionen.

»Global Groove – Kunst, Tanz, Performance und Protest«

13. August bis 14. November 2021

Museum Folkwang Essen

Die interdisziplinär angelegte Ausstellung »Global Groove – Kunst, Tanz, Performance und Protest« blickt auf über 120 Jahre Kunst- und Tanzgeschichte und verdeutlicht welchen Anteil die Sprache des Tanzes an der sozialen, politischen und kulturellen Transformation von Gesellschaften hat. Der Fokus liegt auf wegweisenden Momenten, in denen Künstler und Künstlerinnen westlicher und östlicher Gesellschaften einander begegnen und den daraus resultierenden neuen Formen künstlerischen Ausdrucks. Von zeitgenössischen Kollaborationen über die ersten Happenings der japanischen Butoh-Tänzer und die Pionier:innen der Tanzmoderne verfolgt »Global Groove« eine Kulturgeschichte des Kontakts zurück bis zu den frühen Auftritten asiatischer Tänzer:innen in Europa um 1900.

Gastkuratorinnen: Marietta Piekenbrock, Brygida Ochaim, Christin Losta
Kuratorin Museum Folkwang: Anna Fricke
Künstler:innen: Pina Bausch, John Cage, Merce Cunningham, Eiko & Koma, Madame Hanako, Tatsumi Hijikata, Claire Holt, Eikoh Hosoe, Leiko Ikemura, Mette Ingvartsen, Raden Mas Jodjana, Ernst Ludwig Kirchner, Yves Klein, Anouk Kruithof, Isamu Noguchi, Yoko Ono, Nam June Paik, Auguste Rodin, Ulrike Rosenbach, Uday Shankar, Simon Starling, Pae White, Mary Wigman, Haegue Yang und weitere
Auftraggeber: Museum Folkwang, Essen, Direktor: Peter Gorschlüter; Partner: Kulturstiftung des Bundes, Kunststiftung NRW, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Japan Foundation, Ruhrtriennale 2021 bis 2023 

www.museum-folkwang.de

»Der absolute Tanz«
Tänzerinnen der Weimarer Republik

Georg Kolbe Museum Berlin
25. April bis 17. Oktober 2021

Kuratorinnen: Dr. Julia Wallner und Brygida Ochaim
In Korrespondenz mit szenografischen Arbeiten Ulla von Brandenburgs »Blaue und Gelbe Schatten«

Die Ausstellung im Georg Kolbe Museum widmet sich dem Wirken von zwölf herausragenden Tänzerinnen  in Berlin der Weimarer Republik:  Charlotte BaraTatjana BarbakoffClaire BauroffAnita BerberOlga DesmondHertha FeistValeska Gert – Jo MihalyCelly de RheidtOda Schottmüller – Vera Skoronel – Berthe Trümpy. Mit ihren innovativen, teils radikalen Choreografien prägten sie neue Körperbilder und fügten dem modernen Tanz Aspekte des Skulpturalen hinzu. Die Ausstellung vereint zahlreiche Werke der Bildenden Kunst, neben Skulpturen auch Fotografien, grafische Werke und Malerei, die sich direkt auf die Protagonistinnen des neuen Tanzes beziehen. Künstlerinnen und Künstler wie Jeanne Mammen, Thea Schleusner, Moissey Kogan, Christian Rohlfs oder Georg Kolbe widmeten sich intensiv der Beschäftigung mit dem modernen Tanz. Parallel fand eine Generation junger Fotografinnen den Zugang zur neuen Bewegungskunst. Sie hielten die Tänzerinnen im Atelier, im Tanzstudio oder in der freien Natur fest.  Mit den Mitteln der neuen Technik dokumentierten sie die zeitgebundene Dimension des Tanzes, wobei künstlerische Momentaufnahmen von großer Ausstrahlung entstanden. Sie trugen zum Bekanntheitsgrad der Tänzerinnen bei. Auch der Stummfilm, das Massenmedium der Stunde spielte eine wichtige Rolle was den Tanz betraf. 

»Tanz in München – Archiv in Bewegung«

11. bis 21. Mai 2017
Ausstellung im Rahmen des DANCE Festival im Foyer Carl-Orff-Saal, Gasteig München

Konzept, Umsetzung: Brygida Ochaim

Die Ausstellung im Foyer des Carl-Orff-Saals bei DANCE 2017 ist der freien Tanzszene Münchens gewidmet. Sie zeigt einen Querschnitt ihrer vielfältigen Aktivitäten seit Mitte der 1970er Jahre anhand zahlreicher Materialien in Form von Flyern, Postkarten, Rezensionen, Interviews, Programmheften, Publikationen, Entwürfen größtenteils aus dem eigenen Archiv, das sie seit Ende der 1970er Jahre pflegt.

»Auguste Rodin und Madame Hanako«

Georg Kolbe Museum Berlin
9. Juni bis 18. September 2016

Ausstellungskonzeption: Brygida Ochaim und Dr. Julia Wallner
Fotos: Enric Duch, Georg Kolbe Museum, 2016

Das Georg Kolbe Museum präsentierte den Hanako-Zyklus von Auguste Rodin. Die Ausstellung vereinte rund 50 originale Plastiken und Zeichnungen aus dem Musée Rodin – Paris, die in dieser Form erstmals in Deutschland zu sehen waren. Zudem versammelte die Schau eine Vielzahl von historischen Dokumenten, Korrespondenzen und Fotografien (unter anderem von Edward Steichen). Auguste Rodin (1840–1917) gilt als der Begründer der modernen Skulptur, die den menschlichen Körper und dessen Ausdrucksfähigkeit in den Mittelpunkt stellt. Nie zuvor hat Rodin eines seiner Modelle so häufig porträtiert. Die fragilen Kunstwerke erzählen von der inspirierenden Begegnung des weltberühmten Bildhauers mit der zierlichen Tänzerin Ôtha Hisa (1868–1945), die unter dem Pseudonym Madame Hanako über ein Jahrzehnt durch ganz Europa und die USA tourte.

Der Katalog zur Ausstellung erschien im Wienand Verlag
www.georg-kolbe-museum.de

»Franz von Stuck und der Tanz« 

12. Jahresausstellung, Geburtshaus Franz von Stuck, Tettenweis
Juni 2000 bis Juni 2001 

Konzeption: Brygida Ochaim

Der Jugendstil wurde von seinen Vertretern als eine Bewegung verstanden, die sich nicht allein auf die bildende Kunst beschränkt, sondern alle Bereiche der Kultur auch das Alltagsleben einbezog. Franz von Stuck, einer der bekanntesten Künstler dieser Epoche, suchte Inspiration und Überschreitung der Grenzen von Malerei besonders in der vielfältigen Auseinandersetzung mit dem Tanz: er ging ihm in seiner Motivwahl nach, dekorierte seine neuerbaute Villa mit antikisierenden Reliefs von Tänzerinnen und interessierte sich für die aktuelle Tanzszene, kannte ihre Vertreterinnen teilweise persönlich und sammelte ihre Fotografien. Die facettenreiche Beziehung Stucks zum Tanz geht die Ausstellung nach und wirft damit gleichzeitig ein Schlaglicht auf die Kunst-, Tanz- und Münchner Lokalgeschichte.

»Varieté-Tänzerinnen um 1900 – Vom Sinnenrausch zur Tanzmoderne«

Deutsches Theatermuseum, München
23. Oktober 1998 bis  17. Januar 1999 (München)

Konzeption: Brygida Ochaim, Claudia Balk

Varieté-Tänzerinnen nahmen in der Gesellschaft des Fin de Siècle eine zwiespältige Rolle ein: sie wurden in ihrer exotisch-verführerischen Aufmachung einerseits klischeehaft auf die Rolle der Femme Fatale reduziert und nutzen andererseits gerade diese Position der Exzentrikerin am Rande der bürgerlichen Kultur und begünstigten das Aufkommen neuer Tanzformen außerhalb der Oper. Die Ausstellung geht erstmals diesem vielschichtigen Phänomen nach anhand zahlreicher Originalfotografien, Postkarten, historischer Programme sowie Plakaten, Skulpturen, Lithografien und Gemälden, u.a. von Franz von Stuck, Max Slevogt und Toulouse-Lautrec.

 

Weitere Stationen

2000 Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
1999 Georg Kolbe Museum, Berlin
Tanzarchiv Leipzig (in reduzierten Fassung) und Symmposium
Kulturbahnhof Kassel

»Loïe Fuller – getanzter Jugendstil«

Museum Villa Stuck München
19. Oktober 1995 bis 14. Januar 1996

Ausstellungskonzeption: Jo-Anne Birnie Danzker, Brygida Ochaim, Susanne Prinz

Erstmals in Europa wird in einer Ausstellung der historischen Gestalt Fullers und der weitreichenden Bedeutung ihres Schaffens nachgegangen. Gezeigt wurden u.a. die eindrucksvollen Plakate zu ihren Auftritten, Lithographien von Toulouse-Lautrec und Skulpturen bekannter Jugendstilkünstler, dazu Film- und Fotodokumente. Zeitgenössische Künstler und Künstlerinnen wie Christian Boltanski, Barbara Bloom und Anna Tretter machen durch ihre Beiträge die Aktualität von Fullers Wirken deutlich.

Ausstellungen
eigene Exponate

»Escenarios del cuerpo«
La metamorfosis de Loie Fuller

La Casa Encendida, Madrid
7. Februar bis 4. Mai 2014

Kuratorin: Aurora Herrera
Fotos: Manuel Blanco, La Casa Encendida, 2014

Präsentation von Brygida Ochaims Loïe Fuller Kostüm im Rahmen der Ausstellung, ursprünglich kreiert für ihre Neuinszenierung der Loïe Fuller Tänze bei der 4éme Biennale Internationale de la Danse in Lyon, Théâtre des Célestins 1990.

»Plac Wolnosci«

Galerie Entropia Wroclaw
24. bis 31. Juli 2007

Videopräsentation im Kontext der Ausstellung La Boum III kuratiert von Robert Crotla

Plastiktüten von Discountern, Supermarktketten und Kaufhäusern blähen sich im Wind angetrieben durch die rasante Fahrt mit dem Fahrrad über den Plac Wolnosci (Platz der Freiheit) im modernen Wrocław.

»Videobaum«

Kunstfestspiele Herrenhausen, Entfesselte Welten, Hannover, 2011

Installation in den Herrenhäuser Gärten
http://kunstfestspiele.hannover.de

Die für Herrenhausen konzipierte Videoarbeit basiert auf einer Abfolge von Tanzminiaturen. Gleichsam wie Früchte (Video Fruits) hängen Monitore von den Ästen eines Baums. In zwölf Filmsequenzen setzt sich die Tänzerin mit dem Klang unterschiedlicher Vogelstimmen auseinander. Die Choreographien werden zu einem Tanz der Zeichen und ergeben – in Analogie zu den ihnen zugrunde gelegten Vogelstimmen – immer wieder neue Konstellationen. Die zwölf Filmsequenzen des Videobaums entsprechen den Teilen unseres täglichen Zeitkreises. Sie können vom Betrachter je nach Perspektive unterschiedlich wahrgenommen werden und öffnen einen Dialog zwischen Kunst, Technologie und Natur, zwischen der Umgebung und seinen heimischen Vögeln.

»Unknown Famous«

Galerie Rüdiger Schöttle, München | & Johnen & Schöttle, Köln

Konzeption: Rodney Graham, Brygida Ochaim
Vancouver/München 1998

An viele der einst berühmten Jugendstil- und Ausdruckstänzerinnen erinnern heute nur noch ihre Bilder auf Postkarten und Plakaten. Die unterschiedlichen Posen und Maskeraden machen die Spannbreite zwischen Varietézauber und radikaler Performance deutlich, die bis in die ersten beiden Jahrzehnte unseres Jahrhunderts für diesen Bereich prägend war. Als Versuch einer Annäherung an derartige Inszenierungen wurden zwei Fotopostkarten im Stil der 20er Jahre nachempfunden. Es handelt sich dabei um eine fiktive Figur – Clara Diamond.

Im Anschluss an die Ausstellung entstand die Edition: Rodney Graham, Brygida Ochaim | Vancouver/München 1998 | Ed. 2/10 (Abbildung)

»Funtaine«

Villa Pams, Musée de Collioure Garten der Düfte (Le Jardin des Senteurs)
Collioure 10. Juli bis 2. Oktober 1994

Ausstellung nach einer Idee von Rüdiger Schöttle
mit Katharina Fritsch, Martin Honert, Stephan Balkenhohl, Wiebe Siem, Xavier Veilhan u.a. 

 

Entwurf für ein interaktives ›mechanisches Ballett‹ für einen großen Rundbrunnen                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      

»Loïe Fuller – La Danse des Couleurs«

Goethe Institut Paris, Galerie Condé, 3. März bis 3. April 1992
Ausstellung, Lecture, Videopräsentation
u.a. mit Fotografien von Monroe Warshaw.

»Bereits im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts erfand Loïe Fuller eine Kunst ohne Definition, ohne semiotische Beschränkungen und gab einen Vorgeschmack auf jene seltsame, nicht indizierte Praxis, die schließlich in den ersten Jahren des folgenden Jahrhunderts als moderne Form des Tanzes entdeckt werden sollte. Indem sie ihren eigenen Körper als Quelle der Imagination nutzte, kombinierte sie den Einsatz von Bewegung, Licht und Farbe, um Kunstwerke zu schaffen, in denen sie sowohl die Quelle der Animation als auch die Oberfläche der Reflexion war. 

Die zeitgenössische Münchner Tänzerin Brygida Ochaim wollte dieser grundlegenden Arbeit, die auch heute noch viele Bereiche des künstlerischen Ausdrucks in Frage stellt, wieder Gestalt verleihen. Dies bedeutete eine geduldige Studie, um die Dynamik der Bewegung, die Herstellung der breiten, plissierten Stoffbahnen (lebendige Skulpturen, die der Körper mit unglaublicher Präzision bewegt), die Projektions- und Beleuchtungstechniken, die das Stück zu einem malerischen und filmischen Akt machten, wiederzufinden. Begleitet von Judith Barry für die Arbeit mit farbigem Licht und Dan Graham für die Gestaltung des Raums, legte Brygida Ochaim außerdem einen wertvollen Dokumentationsbestand über Fullers technische und künstlerische Tätigkeit frei. All diese Elemente wurden in dieser ebenso spannenden wie überraschenden Ausstellung zusammengeführt.« (Laurence Louppe, Art press 171, Juillet/Août 1992, S. 94)