Solos
und
Performances
»Irma Vep II im Arp Museum«
Arp Museum Bahnhof Rolandseck, 5. Juli 2024
Ausstellungseröffnung »der die DADA – Unordnung der Geschlechter«
Fotos: David Ertl
Die Schauspielerin Musidora erlangte durch die Rolle der Irma Vep (ein Anagramm des Wortes Vampir) Kultstatus in Louis Feuillades 10-teiligem Stummfilmklassiker »Les Vampires« (1915/16). In einem schwarzen, enganliegenden Seidentrikot huschte sie wie ein Schatten über Dächer, Fassaden und Korridore. Die Filmfigur IrmaVep verkörperte fluide Körpervorstellungen in DADA und Surrealismus. In ihrer Tanzperformance schlüpft Brygida Ochaim in die Rolle der Irma Vep und interpretiert sie neu. Ihre Gesten und Schritte verbinden sich zu einem abstrakten Szenario.
Tanzperformance »Irma Vep« im Arp Museum Bahnhof Rolandseck am 5. Juli 2024 anlässlich der Ausstellungseröffnung »der die DADA – Unordnung der Geschlechter« (7.7.2024 – 12.1.2025). Fotos: David Ertl
»Natura Morte«
Galerie FOE 156, München, 28./29. September 2019
Performance ›Natura Morte‹ im Rahmen von »Wie sehn ich mich, Natur, nach dir«
Brygida Ochaim – Susanne Schütte-Steinig & Gäste (Franz Xaver Baier, Janna Jirkova, Mirei Takeuchi u.a.) – 2 Tage künstlerische Aktionen, Installationen, Filme zwischen Natur und Kultur – beobachten, erkunden, erforschen. »[…] dieses Zitat aus Goethes Gedicht »Künstlers Abendlied« nehmen Brygida Ochaim und Susanne Schütte-Steinig zum Anlass, sich mit unserem Verhältnis zur Natur auseinanderzusetzen.« ( SZ 26.9.2019)
»Play / Display«
Vonform München, 27. Februar 2018
Intervention zur Ausstellungseröffnung von Scarlet Berner und Jan Roth mit Katrin Schafitel
»Die Performance ›Play/Display‹ eröffnet die Ausstellung von Bildern und Keramiken Scarlet Berners. Im Raum stehen, hängen und zeigen sich Leuchten und Tische von Jan Roth. Die Performance beginnt mit einem Knall – ein Startschuss – ein Urknall: die Performerinnen schlagen Tonklumpen auf einer Tischplatte flach. Ein Schöpfungsmythos sieht im Lehm das Ausgangsmaterial zur Entstehung der Menschheit. In der Töpferei, die der Herstellung des Ausgestellten dient, werden dem Ton durch Schlagen die Luftblasen ausgetrieben. Die Schläge werden zum Rhythmus – ein Trommeln und Stopp: Die Performerinnen verlassen den Raum, verschwinden hinter einem Vorhang.« (Auszug aus dem Text von Heinz Schütz, Herstellen. Ausstellen. Darstellen. in der Publikation zur Ausstellung 2018)
»Teppich-Stück«
Galerie der Künstler, München, 25. November 2015
Konzept, künstlerische Leitung: Brygida Ochaim
Mit Trudi Albert, Michael Hofstetter, Judith Hummel, Susanne Schütte-Steinig, Sabine Schweikl, Klaus B. Wolf
Gefördert vom Kulturreferat der LH München | Fotografien: Hubert Radl
Im letzten Teil der dreiteiligen Performance für eine Gruppe von sechs Akteuren, bilden verschiedenfarbige maschinell hergestellte Teppiche die Aktionsfelder für Performance und Tanz. Ihre Leichtigkeit ermöglicht eine einfache Handhabung, so dass sie mühelos zu bewegen sind und vielseitig verwendet werden können. Dies eröffnet gestalterische Möglichkeiten in Beziehung zum Raum und zum Körper, von der Fläche in die Dreidimensionalität, von der Negativform zur Positivform. Das Textile erscheint als Metapher für ein soziales Flechtwerk, das hier aus einer Vielfalt gemeinsamer Handlungen und Erfahrungen geknüpft wird.
I
»Shapes«
Atelier Konstantin Rüchardt, München, 2013 | Performance
Zweiter Teil eines dreiteiligen Performance-Projekts.
Mitwirkende: Trudi Albert, Jana Diehl, Michael Hofstetter, Brygida Ochaim, Susanne Schütte-Steinig, Klaus B. Wolf
Sprache, Text, Bewegung und Handlungen sind die Bausteine für geometrische Anordnungen und Reflexionen über die Form. Im ständigen Wechsel von Gleichgewicht und Ungleichgewicht, Stabilität und Instabilität, Leichtigkeit und Schwere, Bewegung und Stillstand und dem Wegnehmen und Hinzufügen gestalten sich die choreographierten Abläufe. Die Akteure kommen aus unterschiedlichen künstlerischen Bereichen.
II
»Songs«
Atelier Konstantin Rüchardt, München, 2013 | Performance
Erster Teil eines dreiteiligen Performance-Projekts.
Mitwirkende: Trudi Albert, Jana Diehl, Michael Hofstetter, Brygida Ochaim, Susanne Schütte-Steinig, Klaus B. Wolf
Als Ausgangspunkt und Methode dient die »surrealistische Collage«. Mit der Anknüpfung an diese Vorgehensweise, bei der Gewohntes in einen anderen Zusammengang gebracht wird, eröffnen sich neue Sichtweisen und Interpretationen. Schlagertexte werden von drei Akteuren ins Absurde überführt, Tonleitern bilden das musikalische Gerüst für ein »Geh-Stück« ausgeführt von zwei Tänzerinnen.
»Carte Blanche«
Rathausgalerie, München, 20. April 2006
Performance in der Ausstellung ›Lost Silencio‹ von Sid Gastl, Alexandra Ranner und Luigi Troja
Pandabär-Motive sind allgemein gegenwärtig, ob in Form eines Schlüsselanhängers, einer Eieruhr oder als Plüschtier. Der Pandabär, einerseits beliebt, andererseits zu den gefährdeten Tierarten zählend ist ein Paradebeispiel für Projektion und Wirklichkeit. Mit seinem Aussehen verbinden sich Friedfertigkeit und Bequemlichkeit. In einem für Promotionszwecke verwendeten Pandabärkostüm erscheint die Tänzerin/Performerin und spielt mit diesen Gegensätzlichkeiten von Popularität und Unerwünschtheit.
»Der Schrank«
Ateliergemeinschaft Bermuda, Karlsfeld, 16. Juni 2002
Performance in der Reihe: Künstlerfreunde im Bermuda
Ein monochromes Gemälde des US-amerikanischen Künstlers Richard Prince auf dem geschrieben steht: »My parents kept me in a closet for years. Until I was fifteen I thought I was a suit« (1982) inspirierte mich zu dieser Performance.
Ein Schrank, eine Glühbirne und eine weiße Box bilden das Setting für eine Folge von choreographisch und kompositorisch festgelegten Aktionen und gesprochen Textfragmenten in und um einen Schrank. Mit Einsatz des Körpers und einigen wenigen Gegenständen erzeugt die im Schrank verborgene Akteurin Klänge, Geräusche und Rhythmen, die sich kontinuierlich steigern und schließlich in einem tosenden Furioso von schlagenden und krachenden Geräuschen enden. Der Schrank kippt schräg zur Seite, es wird ein Text von zwei Personen gesprochen, der Schrank kommt wieder in die Gerade und bricht auseinander.
Weitere Station: 2005 Galerie der Künstler im Rahmen der Ausstellung »Wir arbeiten immer noch daran, nicht mehr zu arbeiten«. Zu dieser Performance gibt es ein Daumenkino welches über die Buchhandlung Walther König Köln zu beziehen ist:
www.buchhandlung-walther-koenig.de
»Irma Vep / Schwarze Paroxysmen II«
Heidelberger Kunstverein, 1993
Raumarbeit: Anna Tretter
Solotanz zur Ausstellungseröffnung von Anna Tretter
Fotos: Joseph Loderer
Eine Generation nach Loïe Fuller gehörte Musidora zu den gefeierten Revue- und Filmstars. Berühmtheit erlangte sie durch die Rolle der Irma Vep in Louis Feuillades zehnteiliger Serie Les Vampires (1915/1916). Zu ihrem Markenzeichen wurde ein schwarzes enganliegendes Trikot und eine Sturmhaube. In Irma Vep/Schwarze Paroxysmen geht Brygida Ochaim der Faszination dieser Figur nach. Der Tanz wird von Dia-Projektionen begleitet, die wie Assoziationen und Traumfragmente aufscheinen. Sie erinnern an damals aktuelle surrealistische Vorstellungen und – durch die Fülle der vorgetragenen Bilder – gleichermaßen an die ‚bits and pieces’ einer zeitgenössischen Wahrnehmung.
Tanzperformance »Irma Vep« im Heidelberger Kunstverein 1993 | Fotos: Joseph Loderer
Weitere Stationen:
»HAL«
Performance für drei Go-Karts
und einen Elektorroller
Kunstbau/Städtische Galerie im Lenbachhaus München, 4. Juni 2001
Fotos: Marianne Franke
»…Brygida Ochaim ist hier in die Figur der vermummten Belphegor geschlüpft …und markiert mit ihren Aktionen sinnfällig den Kontrast zwischen den Geschwindigkeiten, der Dynamik, den Bewegungsqualitäten von Autos und Roller. So entwickelt sich ein bizarrer Pas de quatre für drei Go-Karts und einen Roller, der sich zwischen den Umlaufbahnen seiner Partner in filigranen Schlenkern durch den Raum bewegt«. (Katja Schneider in ›Tanzdrama‹ 5/2001)
»Fragmente«
Neue Kunst im Hagenbucher, Heilbronn, 12. Oktober 1991
Tanzperformance
»Die suggestive Wirkung dieser Performance entsteht aus dem Kontrast der phantastischen Licht- und Schattenspiele zur Nüchternheit der Architektur und zum klaren, bewußt einfachen Bewegungsvokabular der Tänzerin. Die wie Raster Raum und Körper zerteilenden Dia-Projektionen und das bläuliche Licht aus Bodenlampen verleihen dem Geschehen eine diaphane Atmosphäre, und sie verfremden zugleich die Gestalt der ›Akteure‹, der Tänzerin und des Raums. Die Spiegelungseffekte der Vergrößerung und der Verkleinerung, der Vervielfältigung und der Brechung werden zu einem spannungsvollen Experiment mit den Dimensionen der Zeit und des Raums«. (Gabriele Brandstetter)
»Loïe Fuller – Danse des Couleurs II«
Théâtre des Célestins, 4. Biennale Internationale de la Danse, Lyon
23./24./25. September 1990
Neuinszenierung der Loïe Fuller Tänze mit einem integrierten Film
Lichtgestaltung: Judith Barry
Die revolutionäre Abkehr von der konventionellen Bühnendekoration und die Entmaterialisierung des Körperlichen mit den Mitteln modernster Technik machen Loïe Fuller (1862–1928) zu einer der wichtigsten Wegbereiterinnen der aktuellen Performance- und Multimediakunst. Brygida Ochaim hat sich in Loïe Fuller – Danse des Couleurs der Aufführungs- und Tanztechnik von Loïe Fuller angenähert, um hinter der jugendstilhaften Ästhetik die Aktualität der Inszenierung virtueller Gestalten und Räume sichtbar zu machen.
Weitere Stationen (Auswahl):
»Loie Fuller – Danse des Couleurs I«
UA beim Theaterfestival Nouvelles Scenes/Consortium Dijon und der 3. Biennale Internationale de la Danse de Lyon, Villa Gillet/FRAC Rhône-Alpes, Villeurbanne, 1988
Performance-Installation
Konzept, Choreographie, Tanz: Brygida Ochaim | Foto: Christian Ganet
Entwurfsskizze 1: Brygida Ochaim | Entwurfsskizze 2, 3: Dan Graham | Licht: Judith Barry
Installationen: Christian Boltanski (Ombres), Dan Graham (Revolving Door, Entrance: Loïe Fuller, 1987)
Auf der Pariser Weltausstellung 1900 bespielte Loïe Fuller einen nach ihren Vorstellungen entworfenen Theaterpavillon. Ihre Idee einer Verbindung von Ausstellungsraum und Theater, liegt dem Konzept dieser Wiederinszenierung von Fullers legendärem Tanz im Kontext von bildender Kunst zugrunde. Siehe Anna Kisselgoff www.nytimes.com
»Emboîter – Tanz mit Objekten«
Gallus Theater, Frankfurt, 25. Juni 1988
Soloprogramm
»Ich war schon immer davon fasziniert, Leute beim Transportieren von Gegenständen zu beobachten – Möbeln, gestapelten Kartons oder Fensterrahmen. Der Träger erscheint unvollständig und man sieht nur noch Teile seines Körpers. Die Gegenstände bekommen ein Eigenleben.« Das französiche Verb emboîter bedeutet zusammensetzten oder einpassen. Mit verschiedenen Tänzen, deren Gemeinsamkeit im Wechsel von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit liegt, erkundet die Tänzerin die Möglichkeiten der Beziehungen von Raum, Körper und Objekt.