Auszug aus dem Newsletter von Lettre International 146
Einen frühen Avantgardisten des experimentellen Theaters im 20. Jahrhundert porträtiert Brygida Ochaim. Raymond Duncan, Bruder der Tanzpionierin Isidora Duncan, war ein eigensinniger Künstler. Mit selbstgewebten Tuniken und selbstgeschusterten Sandalen unterwegs, war er Propagandist eines einfachen, von der griechischen Antike inspirierten Lebens, was ihn nicht an dandyhaftem Auftreten hinderte. Noch mit 75 Jahren machte er sein Leben in Paris, New York und Hollywood zum Stoff revolutionärer Solo-Bühnenshows. Er schuf eine Republik im neugegründeten Albanien, kümmerte sich um Flüchtlinge der Balkankriege, gründete im Zentrum von Paris 1917 eine Akademie, in der Tanz, Gymnastik, Theater, Musik, Poesie, Gesang, Malerei und Philosophie gelehrt wurden und die quecksilbriger Treffpunkt prominenter Künstler und Bohemiens wurde. 1922 eröffnete er ein eigenes Theater in der Rue Bonaparte. Er stand im Schatten seiner weltberühmten Schwester und hinterließ doch ein einzigartiges Werk: Prophet des New Age.
Theatiner Filmkunst München im Rahmen der 72. Filmkunstwochen — 24. Juli bis 14. August 2024 — zeigt das Theatiner Filmkunst Kino vier Filme mit Valeska Gert mit kleiner Ausstellung im Foyer. In Kooperation mit Munich Dance Histories und dem Deutschen Theatermuseum.
NUR ZUM SPASS – NUR ZUM SPIEL: KALEIDOSKOP VALESKA GERT Dokumentarfilm
R: Volker Schlöndorff · BRD 1977 · 58 Min · Mit Valeska Gert, Pola Kinski.
Einführung: Brygida Ochaim | Mittwoch 31.7. | 18:30 Uhr | Theatiner
https://theatiner-film.de/movie/nur-zum-spass-valeska-gert
Alle weiteren Filme: https://theatiner-film.de
In Planung
Buchpublikation
»Der freie Tanz – München als Wiege moderner Bewegungskunst 1900–1919«
von Brygida Ochaim und Thomas Betz im Allitera Verlag München, voraussichtlicher Erscheinungstermin Herbst/Winter 2024
»Das opulent illustrierte Buch zeigt diese neue Tanzkunst, den »modernen Tanz«, im Kontext der westlichen Avantgarden zwischen Jugendstil und Expressionismus sowie einer umfassenden Lebensreform.«
Munich Dance Histories
Wie entstand der Moderne Tanz um 1900 und was hat München damit zu tun? Seit Januar 2022 ist die digitale Archiv- und Vermittlungsplattform Munich Dance Histories online www.munich-dance-histories.de. Die Webseite ist ein Forum zur Vermittlung von Tanzwissen, das von Thomas Betz (Germanist, Kunsthistoriker und Tanzpublizist), Brygida Ochaim (Choreographin, Autorin und Kuratorin) und Barbara Galli-Jeschek (Tanzvermittlerin und Choreographin) gegründet wurde. Die Webseite bündelt tanzhistorisch wie kulturtopographisch bedeutsame Informationen zur freien Szene des modernen Tanzes in München seit Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute.
Hypnogirl 23 – eine holographische Illusion
von Dominique Gonzalez-Foerster
bei DANCE 2023
Im Rahmen von DANCE 2023 | 18. Internationales Festival für zeitgenössischen Tanz der LH München
Museum Villa Stuck (16. Mai bis 4. Juni 2023)
Kuratiert von Brygida Ochaim, Thomas Betz, Barbara Galli-Jescheck in Zusammenarbeit mit Margot Th. Brandlhuber (Sammlungsleiterin Museum Villa Stuck)
Hypnogirl 23 ist eine Produktion von Munich Dance Histories. Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR, Hilfsprogramm tanz:digital des Dachverband Tanz Deutschland. Produziert in Kooperation mit dem Museum Villa Stuck und dem DANCE Festival und als Teil des Pilotprojekts Lebendiges Archiv des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.
DANCE History Tour – Walks & Talks bei DANCE 2023
Im Rahmen von DANCE 2023 (11. bis 21. Mai 2023)
18. Internationales Festival für zeitgenössischen Tanz der LH München
Tour 1 – Königsplatz, Tour 2 – Odeon, Tour 3 – Künstlervillen am Isarhochufer
DANCE History Tour Walks & Talks erinnert an die Entstehung des modernen Tanzes in München und verbindet dies mit heutigen Perspektiven. Auf drei unterschiedlichen Stadtspaziergängen wird Münchner Tanzgeschichte in facettenreicher Form verlebendigt: an Originalschauplätzen und beim Besuch von Museen und Archiven, mit historischen Texten und Bildern über damals Aufsehen erregende Tanzereignisse sowie mit Live-Performances. Erläuterungen zu den revolutionären Körperbildern und Ästhetiken der neuen Kunstform verbinden sich mit aktuellen Diskursen in Talk-Formaten sowie künstlerischen Interventionen.
Die Touren, Figuren und Themen der Walks ergänzen sich zu einem vielfältigen Mosaik der Münchner Tanzmoderne.
Digitale DANCE History Tour bei DANCE 2021
Im Rahmen von DANCE 2021 (6. bis 16. Mai 2021)
17. Internationales Festival für zeitgenössischen Tanz der LH München
Teil II – gewidmet Colleen Scott
Mit dem Fahrrad zu Ereignissen und Orten der Münchner Tanzgeschichte (1900–1919) in München.
Kuration, Text & Recherche: Brygida Ochaim, Thomas Betz | Projektleitung: Barbara Galli | Guides: Sabrina Kanthak, Alexandra Schildhauer
DANCE History Tour bei DANCE 2019
Im Rahmen von DANCE 2019 (16. bis 26. Mai)
16. Internationales Festival für zeitgenössischen Tanz der LH München
Mit dem Fahrrad zu prominenten Orten der Tanzmoderne (1900–1914)
in München – nach einer Idee von Brygida Ochaim; Recherche und Konzept: Brygida Ochaim, Thomas Betz; Guides: Miriam Bornhak, Sabrina Kanthak, Elisabeth Kerschbaumer, Peter Sampel; Projektleitung: Gina Penzkofer
Ein Parcours mit dem Fahrrad zu Orten, die mit der frühen modernen Tanzgeschichte Münchens verbunden sind. Dies ist ein neues Format für das DANCE Festival. Es nimmt die Idee eines Archivs in Bewegung wörtlich und wird für die Teilnehmer:innen zu einem Stadtraumerlebnis der besonderen Art. Der Weg führt zu Museen, Archiven und Aufführungsorten wie beispielsweise dem Münchner Schauspielhaus (Kammerspiele), dem Münchner Künstlerhaus, in dem Isadora Duncan, Rita Sacchetto, Sent M’ahesa u.v.a auftraten. Rudolph von Laban gründete seine erste Tanzschule, gab Lecture Demonstrations im Palais Portia und schuf darüber hinaus Choreografien für Faschingsfeste.